Komplett neues Design mit mehr Tempo und größerem Display
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Sven Schulz
Apple hat sein Einsteiger-Laptop MacBook Air komplett neu gebaut: Was die schicke Flunder kann und was der neue Prozessor M2 bringt, lesen Sie hier.
Testfazit
Testnote
2,0
gut
Richtig viel Tempo, ein Top-Bildschirm und immer lautlos: Das MacBook Air 13 Zoll M2 ist ein tolles Notebook, um es überall mit hin zu nehmen. Das neue Gehäuse fällt dünner und leichter als bei den Vorgängermodellen aus und bringt einen etwas größeren und noch einmal besseren Bildschirm, der obendrein mehr nutzbare Bildschirmfläche bietet. Und der neue M2-Prozessor sorgt für einen spürbaren Temposchub. Eine nette Zugabe sind die beiden neuen Farben (Mitternachtblau und Polarstern) – damit sieht das MacBook Air noch schicker aus. Das Ganze lässt sich Apple aber auch gut bezahlen: Das neue Air kostet deutlich mehr als der Vorgänger. Und wie immer bei Apple ein Kritikpunkt: Aufrüsten nach dem Kauf geht nicht, die Aufpreise für Speicher sind deftig.
Pro
- Sehr hohes Arbeitstempo
- Top-Display
- Immer lautlos
- Lange Akkulaufzeit
Kontra
- Nicht aufrüstbar
Seit Ende 2020 baut Apple eigene Prozessoren für seine Mac-Computer und Laptops. Nach vielen M1-Prozessoren kommt jetzt eine zweite Chip-Generation zum Zug. Erstes Modell ist der M2-Chip, kein neues Top-Modell, sondern ein Einsteigerchip. Den gab es zunächst für den kleinsten Profi-Laptop von Apple, das
MacBook Pro 13 Zoll. Jetzt folgt das MacBook Air 13 Zoll M2 – ein komplett neu entwickelter Laptop.
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Neuer Chip mit mehr Profitechnik
Beim M1-Chip gab es bisher vier Varianten: M1, M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra. Der M2 übernimmt einiges an Technik, die bislang den teureren Chips (Pro, Max und Ultra) vorbehalten war. So bekommt beispielsweise die Grafikeinheit im Prozessor bei den größeren Air-Modellen zwei weitere Kerne spendiert. Zudem baut Apple beim M2 jetzt Hardware-Unterstützung für die Wiedergabe und das Speichern (Encoding) von Videos ein, etwa fürs hauseigene Profi-Videoformat ProRes. Der Hauptprozessor im M2 besitzt wie beim M1 acht Kerne – vier besonders leistungsstarke und vier besonders effiziente.
Schneller als M1, viel schneller als mit Intel
Dass der neue M2-Chip schneller ist, merken Nutzerinnen und Nutzer immer, egal ob bei leistungshungriger Software zur Foto- oder Videobearbeitung oder bei der Arbeit mit Office-Programmen. Das neue MacBook Air 2022 erzielte klar bessere Ergebnisse als der Vorgänger
MacBook Air 2020 M1. Auch beim Zocken ist das neue Modell (etwas) schneller: Da berechnet die Grafikeinheit im Mittel 42 Bilder pro Sekunde bei einer Auflösung von 1920x1200 Pixeln – das reicht für eine flüssige Darstellung. Mit voller Auflösung (2560x1664 Pixel) reicht die Power aber nicht ganz. Hier schafft die Grafikeinheit im Mittel 27 Bilder pro Sekunde. Den Vergleich mit älteren MacBook-Modellen gewinnt das neue MacBook Air locker. Beim Arbeiten ist sogar etwas schneller als das frühere Topmodell
MacBook Pro 16 Zollmit Core-i9-Prozessor.
Größer und besser: Das neue Display
Wichtigste Neuerung des komplett neuen Laptops ist das eingebaute Display. Es wächst in die Höhe (Bilddiagonale 13,6 Zoll statt 13,3 Zoll). Die Webcam sitzt wie bei den größeren Profi-Modellen
MacBook Pro 14 Zollund
MacBook Pro 16 Zollim oberen Bildschirmrand im Display (siehe Bild oben). Die Menüzeile wird jetzt links und rechts der Webcam angezeigt. Praktischer Nutzen: Darunter gibt es 64 Zeilen extra an nutzbarer Fläche für Programme. Das neue MacBook Air kann so beispielsweise mehr Textzeilen oder Tabellenzellen anzeigen oder Fotos (etwas) größer darstellen. Mindestens genauso wichtig: Das neue Display ist noch einmal besser als beim Vorgänger – mit einer besonders kontrastreichen Darstellung, einer knackigen und sehr genauen Farbwiedergabe und einem sehr großen Farbraum. Und mit maximal 513 Candela pro Quadratmeter auch hell genug, um an einem schönen Sommertag draußen zu arbeiten.
Lautlos, und zwar immer
Ein wichtiger Unterschied zwischen dem MacBook Pro 13 Zoll M2 und dem neuen MacBook Air: Den Prozessor im Pro kühlt ein aufwendiges Lüftersystem, im Air steckt dagegen "nur" ein Kühlkörper. Der Vorteil der aktiven Lüftung: Der Prozessor läuft im MacBook Pro länger mit Maximalleistung. Das macht sich beispielsweise beim Schneiden längerer Videos bemerkbar, wenn Sie den fertigen Clip speichern. Das geht mit dem Pro-Modell schneller. Der Preis: Wenn der Prozessor länger schwitzt, sind die Lüfter zu hören. Das MacBook Air arbeitet immer lautlos, selbst wenn der Prozessor gefordert wird. Ein weiterer Unterschied zum Pro: Der Akku im MacBook Air fällt mit 52,6 Wattstunden etwas kleiner aus. Im Test sorgte das für einen klaren Unterschied: Das MacBook Air hielt im Test sechseinhalb Stunden mit einer Akkuladung durch, das MacBook Pro (Akkukapazität 58,2 Wattstunden) über neun Stunden – größer als es der Unterschied in der Akkukapazität erwarten ließe. Da hat Apple das MacBook Pro aktuell also etwas besser in puncto Stromspareinstellungen eingerichtet.
Mehr Arbeitsspeicher gegen Aufpreis
Bislang gab es beim MacBook Air nur maximal 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, bei den größeren Pro-Modellen MacBook Pro 14 Zoll und MacBook Pro 16 Zoll waren dagegen je nach eingebautem Prozessor bis zu 32 Gigabyte (M1 Pro) oder bis zu 64 Gigabyte (M1 Max) möglich. Für die neuen Modelle des MacBook Air mit M2-Chip sind jetzt bis zu 24 Gigabyte Arbeitsspeicher drin. Da dürften sich vor allem User von Foto- und Videobearbeitungs-Programmen wie
Photoshop CCfreuen, müssen dafür aber auch tief in die Tasche greifen: 24 Gigabyte kosten stolze 460 Euro Aufpreis.
Testergebnisse Apple MacBook Air 13 Zoll 2022 M2
Testergebnisse | Apple MacBook Air 13 Zoll 2022 M2 |
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Prozessor | Apple M2 |
Display | 13,3 Zoll, 2560 x 1664 Pixel |
Abmessungen | 30,4 x 21,5 x 1,3 cm |
Gewicht | 1227 Gramm, Netzteil 187 Gramm |
TEMPO | |
Tempo mit Office-Programmen / bei Videobearbeitung | sehr schnell (96,1 / 78,4 Prozent) |
Spieletempo (Displayauflösung / 1920 x 1200 Pixel) | noch flüssig (27 / 42 Bilder pro Sek.) |
Speichertempo | schnell (64,0%) |
DISPLAY | |
Bildqualität (Kontrast / Farbtreue / erweiterter DCI-P3-Farbraum) | sehr hoch (1385:1 / 98,8 % / 96,4 %) |
Maximale Helligkeit | hell (513 Candela/m2) |
MOBILER EINSATZ | |
Akkulaufzeit Video / Ladezeit | lang: 6:29 Std. / etwas lang: 2:35 Std. |
Betriebsgeräusch ( Video / Spiele) | geräuschlos |
Wärmeentwicklung nach 30 Minuten Volllast (Rückseite) | gering (19,3 Grad) |
AUSSTATTUNG | |
Arbeitsspeicher (eingebaut / erweiterbar) | 16 Gigabyte / nicht möglich |
Speicher: nutzbare Größe, Typ | 971 Gigabyte, SSD (festverbaut, PCIe) |
Anschlüsse | 1 x Headset, 2 x USB 4 Typ C (mit Displayport und Thunderbolt 3) |
Funkverbindungen | Wifi 6 (ax) / Version 5 |
BEDIENUNG | |
Qualität der Tastatur / Tastaturbeleuchtung | guter Hub und Druckpunkt, federt minimal nach / ja |
Qualität des Touchpads | groß / sehr präzise und sehr angenehm, "simulierter" Klick, federt leicht nach, Druckpunkt überall gleich |
Biometrische Zugangssperren | Fingerabdrucksensor |
Günstiger für Schüler und Studierende
Schüler, Schülerinnen und Studierende bekommen bei Apple bei ausgewählten Produkte ordentlich Rabatt. Auch beim neuen MacBook Air lässt sich ordentlich sparen – schon das kleinste Modell kostet im Edu-Store gut 100 Euro weniger (1384 Euro statt 1499 Euro). Dafür ist eine
Registrierungmit Nachweis (etwa einer Immatrikulationsbescheinigung) nötig. Wer sich einen neuen Laptop während der Back-to-School-Kampagne (ab 14. Juli 2022) kauft, bekommt noch einen 150-Euro-Gutschein von Apple drauf und erhält 20 Prozent Rabatt auf die kostenpflichtige Garantieerweiterung Apple Care.
Test-Fazit: Apple MacBook Air 2022 M2
Richtig viel Tempo, ein Top-Bildschirm und immer lautlos: Das MacBook Air 13 Zoll M2 (Testnote 1,9) ist ein tolles Notebook, um es überallhin mitzunehmen. Das neue Gehäuse fällt dünner und leichter als bei den Vorgängermodellen aus und bringt einen etwas größeren und noch besseren Bildschirm mit, der obendrein mehr nutzbare Bildschirmfläche bietet. Eine nette Zugabe sind die beiden neuen Farben Mitternachtblau und Polarstern – damit sieht das MacBook Air noch schicker aus. Das Ganze lässt sich Apple aber auch gut bezahlen: Das neue Air kostet deutlich mehr als der Vorgänger. Und wie immer bei Apple ein Kritikpunkt: Aufrüsten nach dem Kauf geht nicht, die Aufpreise für Speicher sind deftig.